Kortison
Injektionen
Nachdem
Sie bereits seit vier Wochen nicht mehr Tennis gespielt haben, die zweite
Tube Ihrer Spezialsportsalbe verbraucht ist und sich Ihr Magen mit Sodbrennen
meldet, überlegen Sie nun doch endlich wegen Ihres Tennisellenbogens
einen Facharzt aufzusuchen. Da
Ihnen Ihr Arzt kortisonhaltige Infiltrationen (orthopädische Injektion
an Schmerzorte = "Infiltration") als Therapie vorschlug sind Sie verunsichert.
In Ihrem Gedächtnis haften Erinnerungen über Berichte von gesundheitsschädigendem
Kortison bei Bodybuildern, oder rasche unkontrollierbare Gewichtszunahme,
Hautprobleme und vieles mehr.
Wie
also sollte ausgerechnet Kortison Ihrem Tennisarm helfen?
Was
ist Kortison ?
Kortisone
(Steroide) sind eine Gruppe chemisch gleichartig gebauter Botenstoffe
im Blut (Hormone), die in den Nebennierenrinden produziert werden. Sie
bewirken unter anderem:
* Körpereigene Immunabwehr und Entzündungshemmung
* Stoffwechselkontrollfunktion
* Wasser/Salzhaushaltskontrolle
* Körpereigenes Antistreßmittel
Im
orthopädischen Bereich werden die Glukokortikoide "Prednison" und "Kortison"
zur entzündungshemmenden und schmerzlindernden Therapie eingesetzt werden.
Auch Salben/Cremen und Tabletten sind bei der Therapie entzündlicher
Haut und Organerkrankungen (z.B.: Asthma) nicht mehr aus der Medizin
des 21.Jahrhunderts wegzudenken. Die durch Skandale im Leistungssport
in die Öffentlichkeit gelangten Steroide heißen Anabolika und haben
länger verabreicht durchaus gefährliche Nebenwirkungen.
Was ist eine orthopädische Kortison Infiltration?
Injektionen
mit einem Gemisch aus einem lokalen Betäubungsmittel (verringert den
Schmerz des Stiches) und Glukokortikoiden in Kristallform (verbleiben
eher am Verabreichungsort ohne in den Körper ausgeschwemmt zu werden)
sind eine äußerst effektive Therapiemöglichkeit gegen verschiedene entzündliche
Erkrankungen des Bewegungsapparates. Der Vorteil dieser Therapie liegt
in der Verabreichung direkt an den Herd des Geschehens (z.B.: Muskelansätze,
in die Gelenkshöhle,...) mit relativ raschem Wirkungseintritt bei richtig
eingesetzt relativ niedrigem Risiko.
Hauptindikationen
sind:
-
Degenerativ bedingte Gelenksschmerzen (Arthritis, Rheuma)
-
Verschiedene Arten desWirbelsäulenschmerzes
-
Degenerative Gelenkserkrankungen (Gonarthrose, Coxarthrose,...)
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Schleimbeutelentzündungen der Schulter und Hüfte
-
Schultersyndrome
-
Tennisellenbogen, Golferellenbogen und Fersensporn
-
Karpaltunnelsyndrom und vieles mehr
Kontraindikationen
!
*
Diabetes Mellitus (Kortison hebt den Zuckerspiegel stark an)
*
Osteoporose
* Katarakt (grauer Star)
*
Wundheilungsstörungen
*
Bluthochdruck
*
systemische Immunerkrankungen
Wirkungen
und Nebenwirkungen:
-
Kortison Infiltrationen sind keine wirkliche Heilung bei degenerativen
Gelenkserkrankungen, aber sie beschleunigen den Entzündungsrückgang,
verkürzen die Krankheitsdauer und ermöglichen so außerdem schmerzfreie/reduzierte
Intervalle.
-
Bei rein entzündlichen Prozessen (z.B.:Tennisarm) ohne Abnützung aber
wirken sie richtig dosiert heilungsfördernd. Der Wirkungseintritt ist
meist nach 12 Stunden, die Wirkungsdauer beträgt je nach Substanz und
Dosierung zwischen zwei und 14 Tagen.
-
Die Verwendung von Kortison sollte von Ihrem Arzt genau abgewogen und
es sollten nicht mehr als 3-5 Injektionen am selben Ort pro Jahr erfolgen.
- Die meisten der unten angeführten Nebenwirkungen treten nach
langer Tablettengabe (durch das Blut wird Kortison in alle Gewebe
verteilt) oder bei zu häufiger Verwendung auf :
- Gewichtszunahme
- Mondgesicht,
Stiernacken
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Knochen werden poröser
- Bluthochdruck
- Grauer
Star
- Diabetes
mellitus
- Schäden
an Bändern und Knorpelgewebe
- Magengeschwüre
- Psychische
Probleme
Sollten
Sie also vor einer geplanten Infiltrationstherapie stehen, seien Sie
sich bewußt, dass der Arzt Ihres Vertrauens Nutzen und Risiko
genau abwägt, denken Sie wohl an die Gegenanzeigen, aber auch an die
heilende Wirkung dieses "körpereigenen" Stoffes.
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